Chronik

Der Spielmannszug im Laufe der Zeit:

Wie wir wurden was wir sind…
… und wie es weitergeht

Wie wir wurden – was wir sind

Schützen pflegen mit klingendem Spiel auszumarschieren
Die Gründungsgeschichte:

„Gib mal her die Trommel…“

Erstmals nach dem Kriege wurde 1949 wieder ein Schützenfest in Knesebeck gefeiert, zu dem das Schwarze Corps mit zwei uniformierten Kompanien aufmarschierte. Zum Ummarsch stellte die Schützengesellschaft eine Kapelle, die von einem Tambour (Trommler) des Jägercorps unterstützt wurde. Als Tambourmajor wurde der Kamerad Karl Bogner eingesetzt. Während des Ummarsches wurde dem zum Schwarzen Corps abkommandierten Trommler Wilhelm Schacke – auch genannt „Trommler-Wilhelm“ die Trommel aufgrund zuviel genossenen Alkohols etwas zu schwer, so dass der Kamerad Karl Bogner mit den Worten „Gib mal her die Trommel …“ dieselbe an sich nahm und selbst kräftig auf das „Ziegenfell“ einhämmerte.
Auf diese Begebenheit und die Anregungen des Obersten Wilhelm Müller und des Adjutanten Oskar Hemmenstädt, ist die Gründung des Spielmannszuges zurückzuführen.

Quelle: Zeitspiegel 1999 „50 Jahre Spielmannszug Schwarzes Corps Knesebeck“

… und wie es weitergeht

Die ersten Übungsabende fanden zunächst in der „Bahnhofsgaststätte“ und ab 1952 im Gasthaus „Zur Post“ auf der alten Kegelbahn statt. Hier stand ein alter Ofen und jeder musste zum Üben Torf oder Holz mitbringen. Dazu mussten einige Kameraden zuvor im Weißen Moor Torf stechen.
Die ersten Mitglieder – und somit auch Mitbegründer des Spielmannszuges – waren Tambourmajor Heinrich Müller, die Trommler Heinz Wrede, Karl Bogner und Hermann Berlin, sowie die Flötisten Sepp Magira, Heinrich Alwardt und Ernst Gott.
Die Instrumente wurden zum Teil in Eigeninitiative angeschafft. So tauschte Karl Bogner eine Trommel gegen zwei Flaschen Schnaps, und Heinz Wrede besorgte sich eine alte Trommel aus HJ-Beständen.
Samstags wurde, soweit es das Wetter zuliess, bei „Eberhardts Weideschuppen“ geübt.
Mit Begeisterung wurde der erste öffentliche Auftritt des Spielmannszuges beim Schützenfest 1950 nicht nur in den Reihen der Schützen, sondern auch von der Bevölkerung aufgenommen. Das gab der kleinen Schar Mut und Ansporn zugleich. In erster Linie ist es Walter Reichenbach zu verdanken, der die Übungsabende aktivierte und brauchbar gestaltete.

Quelle: Zeitspiegel 1999 „50 Jahre Spielmannszug Schwarzes Corps Knesebeck“

Partnerschaft mit dem Musikverein St. Margarethen/Raab aus Österreich

Wie so oft sind es private Kontakte, die eine Verbindung knüpfen zwischen zwei Vereinen. Durch einen Auftritt des Musikvereins St. Margarethen an der Raab aus der Steiermark beim Sportverein Wittingen hat sich durch private Einquartierung später der Weg zum Spielmannszug gebahnt.
Bernd Haubold, ein Mitglied unseres Zuges, hatte mit seiner Frau Annette (sie stammt aus Wittingen, und die Eltern waren zu damaliger Zeit Gastgeber) in der Oststeiermark einige Urlaube verbracht. Im Rückreisegepäck befand sich dann eines Tages die Idee eines Vereinsbesuchs. Über ein Wochenende beschnupperten sich beide Vorstände und machten sogleich Nägel mit Köpfen. Der erste Besuch des Spielmannszuges fand am 20. Juli 1985 statt. Ein passender Anlass war auch gegeben: die Einweihung des neu erbauten Musikerheims. Ein wahres Prachtstück hatte sich der Musikverein geschaffen.
Der erste Besuch hat gezeigt, es funktioniert zwischen den beiden Vereinen. Gastgeschenke wurden ausgetauscht, private Kontakte wurden gehalten.
Einen gewissen Verlust mussten wir dennoch in Kauf nehmen: Heike Barnstorf. Sie hat sich vom steirischen Charme einwickeln lassen. Heute ist sie verheiratet, hat zwei Kinder und spricht ein fast akzentfreies Steirisch.
Ein Gegenbesuch zu den „pfeifenden Germanen“ im darauf folgenden Jahr wurde gleich vereinbart. Wir verbrachten vom 13. bis 19. August harmonische Tage miteinander. Ein öffentliches Konzert mit steirischer Blasmusik fand auf dem Knesebecker Schützenplatz begeisterte Zuhörer.
Eine neue Freundschaft war geboren, die unbedingt weiter gepflegt werden soll.

Quelle: Zeitspiegel 1999 „50 Jahre Spielmannszug Schwarzes Corps Knesebeck“